Modulares Notebook im Test
Framework DIY Edition im Test: Nachhaltig besser?
Foto: COMPUTER BILD / Stefan Sonnabend
Uhr
Das modulare Notebook des US-Start-ups Framework soll besonders benutzerfreundlich und nachhaltig sein. Was in dem Stecksatz-Laptop steckt, zeigt der Test!
Testfazit
Testnote
2,0
gut
Das Framework-Laptop in der DIY Edition besticht durch ein cleveres und kundenfreundliches Konzept. Gerade wer nicht viel Erfahrung mit dem Austausch von Hardware-Komponenten hat und sein Notebook im Laufe der Zeit aufrüsten möchte, ist hier gut aufgehoben. Gleichzeitig verlangt Framework für seine Geräte einen relativ hohen Preis, dem die von COMPUTER BILD getestete Konfiguration trotz insgesamt guter Ergebnisse nicht ganz gerecht wurde. Dennoch: Wer bereit ist, für nachhaltige Technik etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, erhält mit dem Framework-Laptop ein hochwertig verarbeitetes Arbeitsgerät mit solider Leistung.
Pro
- Sehr benutzerfreundlicher Aufbau
- Anschlüsse individualisierbar
- Hochwertig verarbeitet
- Niedrieges Gewicht
- Großer SSD-Speicher
- Schnelles Wifi-6
- Sehr hohes Tempo bei Video- und Fotobearbeitung
Kontra
- Display spiegelnd und etwas kontrastarm
- Nicht zum Spielen geeignet
- Recht kurze Akkulaufzeit
- Teuer
Das Konzept des US-Start-ups Framework ist Nachhaltigkeit durch Einfachheit. Framework-Laptops sollen besonders simpel aufzurüsten und zu reparieren sein und damit dem Wegwerftrend entgegenwirken. Markenzeichen der Start-up-Notebooks: Statt auf die üblichen Anschlüsse an den Seiten des Geräts setzt Framework auf vier USB-C-Anschlüsse und Aussparungen, in die entsprechende Adapter des Unternehmens gesteckt werden. Dadurch haben User jederzeit die Möglichkeit, die Anschlüsse ihres Framework-Laptops zu individualisieren oder beispielsweise den Speicher zu erweitern. Wie benutzerfreundlich dieses Konzept ist und was das Framework-Laptop in der DIY Edition kann, zeigt der Test!
Framework Laptop DIY Edition im Test: Ausgepackt
Wer ein Framework-Laptop in der DIY Edition sein Eigen nennen will, landet zwangsweise vor dem Konfigurator des Herstellers. Dort bestimmen Sie, mit welcher Ausstattung Sie das Notebook möchten. Das COMPUTER BILD-Testgerät verfügt über einen Intel-Core-i5-1135G7-Prozessor der jungen 11. Generation, schnellen 16-Gigabyte-DDR4-Arbeitsspeicher (RAM) und einen großzügigen 1-Terabyte-SSD-Speicher. Außerdem: sechs Adaptermodule, darunter eine 1-Terabyte-Speichererweiterung, ein microSD-Kartenleser sowie ein USB-C-, USB-A-, HDMI- und DP-Anschlussmodul. Kostenpunkt dieser Konfiguration: stolze 1.494 Euro. Wer so viel Geld ausgibt, kann es sicherlich kaum abwarten, sein Gerät endlich auszuprobieren. Doch nach dem Auspacken geht es erst mal ans Schrauben! Denn die DIY Edition des Framework-Laptops ist genau das, was ihr Name verspricht: Sie erhalten ein fast nacktes Notebook und ein braunes Tütchen, das Steckmodule, SSD-Speicher und Arbeitsspeicher enthält.
Beim Framework-Laptop ist das aber kein Problem. Nach nur fünf gelösten Schrauben an der Unterseite nehmen Sie das Tastatur-Cover ab. Alles, was es dazu braucht, ist ein Schraubenzieher, den das Start-up mitliefert. Praktisch: Die Schrauben fallen nicht aus dem Gehäuse – ein Verlust ist also ausgeschlossen! Noch besser wird es im Inneren des Laptops. An welche Stelle die Hardware gehört, zeigen große Beschriftungen an. Daneben: QR-Codes, die Nutzerinnen und Nutzer zum jeweiligen Erklärvideo für den Einbau führen. Auch auf den anderen Hardware-Kmponenten finden Sie QR-Codes – so geht das nachträgliche Austauschen der Hardware besonders einfach von der Hand.
Framework Laptop DIY Edition: Strahlemann
Nach dem Einbau der fehlenden Teile und der Installation des Betriebssystems ist das Framework-Laptop startklar – und macht äußerlich einiges her! Klappriges Plastik suchen Sie hier vergebens. Stattdessen umhüllt ein hochwertig verarbeiteter und matter Aluminiumrahmen das Framework. Auch bei den eingesteckten Modulen wackelt nichts, alles sitzt bombenfest. Zum Glück nicht bombenfest sitzen die Tasten der Tastatur, die mit einem angenehmen Druckpunkt und ohne lautes Klackern gefallen. Das 13,5 Zoll (34,29 Zentimeter) große Display zeigt Inhalte mit 2256x1504 Bildpunkten und einer Pixeldichte von 201 pixel per inch (ppi, Bildpunkte pro 2,54 Zentimeter) sehr scharf. Die Leuchtkraft von 469 Candela pro Quadratmeter lässt sich ebenso sehen wie die natürliche Farbwiedergabe des Displays. Für den Außeneinsatz ist das Framework dennoch nur bedingt geeignet, da der Bildschirm recht stark spiegelt und der Kontrast etwas schwach ausfällt.
Framework Laptop DIY Edition: Workaholic?
Doch auch abseits des Displays zeigt das Framework-Laptop eher stationäre Qualitäten. Zumindest die kurze Akkulaufzeit von nur 4:54 Stunden spricht dafür, dass Sie sich nicht zu weit von der nächsten Steckdose entfernen sollten. Im Leistungscheck macht das Stecksatz-Notebook beim Umgang mit Photoshop und anderen Bild- und Videobearbeitungsprogrammen eine ebenso gute Figur wie mit Office- und Web-Anwendungen. Gamer kommen beim Framework-Laptop jedoch nicht auf ihre Kosten. Dafür fehlt es dem Gerät an einer separaten Grafikkarte, der in den Prozessor integrierte Intel-Iris-Xe-Grafikchip bringt Full-HD-Spiele (1980x1080 Pixel) mit nur 17 Bildern pro Sekunde in Gang.
Testergebnisse Framework Laptop DIY Edition
Testergebnisse | Framework DIY Edition |
---|---|
Prozessor | Intel Core i5-1135G7 |
Grafikchip | Intel Iris Xe Graphics |
Display | 13,5 Zoll (2256 x 1504 Pixel) |
Wie schnell ist das Notebook? | |
Tempo mit Office | etwas gering (55,4%) |
Tempo bei Videobearbeitung | sehr hoch (53,7%) |
Tempo bei Spielen (1920x1080 Pixel) | sehr ruckelig (17 FPS) |
Tempo bei Spielen (3840x2160 Pixel) | nicht spielbar |
SSD-Tempo | sehr schnell (87,0%) |
USB-Tempo (auf Notebook-SSD) | 426,8MB/s |
USB-Tempo (auf ext. Festplatte) | 314,4MB/s |
Wie gut ist die Bildqualität? | |
Farbtreue | sehr hoch (98,2%) |
Abweichungen bei Graustufen | etwas hoch (4,1%) |
Farbtemperatur | sehr natürlich (6642 Kelvin) |
Maximale Helligkeit | sehr hoch (469 cd/m²) |
Schwarzwert | gut (0,31 cd/m²) |
Kontrastverhältnis | sehr gering (1371:1) |
Sichttest | sehr hoch (keine offensichtlichen Verfälschungen) |
Farbraum sRGB | sehr hoch (99,1%) |
Farbraum DCI-P3 | sehr gering (75,7%) |
Reaktionszeit (Durchschnitt/max.) | kurz (19,4 ms) / etwas lang (35,1 ms) |
Pixelanzahl pro Zoll | sehr hoch (201 dpi bei 2256 x 1504 Pixel) |
Max. Helligkeitsabweichungen | gering (6,81%) |
Glanzgrad Bildschirm / Rahmen | hoch / sehr gering |
Max. Bildwiederholrate | 60 Hz |
Wie gut lässt es sich unterwegs nutzen? | |
Akkulaufzeit / Ladezeit | kurz (04:54 Std.) / etwas lang (02:32 Std.) |
Betriebsgeräusch beim Arbeiten / max. | sehr leise (0,3 Sone) / sehr laut (5,4 Sone ) |
Temperatur nach 30 Min. Volllast | etwas hoch (23,6 °C) |
Gewicht mit Akku / Netzteil mit Kabel | gering (1,32 Kg) / sehr gering (0,31 Kg) |
Ist alles dabei, was man braucht? | |
Arbeitsspeicher (eingebaut / erweiterbar) | viel (16 GB / ja, bis 64 GB) |
Datenspeicher (eingebaut / erweiterbar) | 931 GB, SSD-NVMe (Western Digital) / ja (per Adaptermodul (1TB und 250GB erhältlich)) |
Anschlüsse | 1x Mikrofon, 1x Kopfhörer (Kombibuchse), Typ C (Adaptermodule für HDMI und DP erhältlich) (gleichzeit nutzbar) / 4x USB 3.2 Gen 2 Typ C für diverse Module wie HDMI, DP, Typ A, etc., Typ C mit Thunderbolt
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WLAN / Bluetooth / Mobilfunk | Wifi 6 (ax) / Version 5.2 / nein |
Webcam / Mikrofon / Speicherkartenleser | ja / ja / ja (SDXC (Adaptermodul erhältlich)) |
Wie einfach ist die Bedienung? | |
Qualität und Bedienung der Tastatur | angenehmer Druckpunkt, teils leicht gedrängtes Layout |
Tastaturbeleuchtung | ja |
Standardbelegung / Navi-Tasten-Standardgröße | ja / nein |
Biometrische Zugangssperren | Fingerabdrucksensor |
Touchpad-Größe / Qualität und Bedienung | sehr groß / sehr groß, angenehme Oberfläche und gut bedienbar |
Qualität und Bedienung des Touchscreens | nicht vorhanden |
Framework Laptop DIY Edition im Test: Fazit
Das Framework-Laptop in der DIY Edition besticht durch ein cleveres und kundenfreundliches Konzept. Gerade wer nicht viel Erfahrung mit dem Austausch von Hardware-Komponenten hat und sein Notebook im Laufe der Zeit aufrüsten möchte, ist hier gut aufgehoben. Gleichzeitig verlangt Framework für seine Geräte einen relativ hohen Preis, dem die von COMPUTER BILD getestete Konfiguration trotz insgesamt guter Ergebnisse nicht ganz gerecht wurde. Dennoch: Wer bereit ist, für nachhaltige Technik etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, erhält mit dem Framework-Laptop ein hochwertig verarbeitetes Arbeitsgerät mit solider Leistung.